Historie

Unterhaltung mit Tradition

Der Münchener Rennverein ist im Jahr 1865 gegründet worden. Im Jahre 1897 wurde das Gelände in Riem für die Rennbahn gefunden.

Seitdem werden im Osten Münchens Pferderennen entschieden. Der Verein ist gemeinnützig und hat den Auftrag Pferdeprüfungen zur Erhaltung und Verbesserung der Vollblutzucht durchzuführen. Der Münchener Rennverein kann auf eine über 145-jährige Geschichte zurückgreifen und bildet damit die älteste Sportstätte Münchens.

1865: Gründung des Münchener Rennvereins
Begonnen hat alles am 9. Mai 1865 auf der Milbertshofener Heide. Dort fanden auf Anregung des späteren Reichskanzlers Hohenlohe-Schillingsfürst, des Grafen Gustav zu Castell und Heinrich zu Pappanheim ein Flach- und ein Jagdrennen statt. Das Interesse übertraf alle Erwartungen, so dass im gleichen Jahr der Münchener Rennverein gegründet wurde. Mit Unterstützung des König Ludwig II. fanden das Jahr darauf Rennen auf dem Oberwiesenfeld statt. Die Veranstaltungen erfuhren bei der Münchener Bevölkerung zunehmend Gefallen (bereits 1870 zählte der Münchener Rennverein 448 Mitglieder), rund 20 Jahre blieb das Gelände die Heimstätte des Münchener Rennsports. Der Vereinsleitung war aber klar, dass das Oberwiesenfeld nur eine Zwischenlösung sein konnte, denn schließlich war man auf dem Exerzierplatz der Münchener Garnison nur ein “geduldeter” Gast.

1897: Eröffnung der Riemer Rennbahn
1895 war es soweit: Im Osten Münchens, zwischen den verträumten und noch unberührten Dörfern Riem und Dornach, wurde mit Genehmigung der Hauptversammlung ein 156 Tagwerk großes Gelände erworben. Der Ankaufspreis betrug 158.000 Mark, für die Anlage der Bahn und den notwendigen Bauten wurden weitere 200.000 Mark, für die durch verzinsliche Anteilsscheine aufgebracht wurden. Den Auftrag zur Errichtung der Bahn bekam der Hamburger Garteningenieur R. Jürgens, der bereits die Bahnen in Berlin-Karlshorst, Hamburg-Horn und Köln-Weidenpesch erbaut hatte. Für die Linienführung wurde die Flachbahn in Iffezheim als Vorbild genommen, der Hinderniskurs entsprach dem damals modernsten Vorbild von Paris-Auteuil. Als die Riemer Rennbahn dem Hausherrn Oberst Freiherr Max von Schacky übergeben wurde, stand sie mit 449.349 Mark zu Buche.

1900
Das in seinen Anfängen bis ins Jahr 1866 zurückreichende Bayerische Zuchtrennen klassischen Charakter und war von da ab der Stolz der Riemer Gemeinde.

1905
Der Bayern-Preis, über Jahre hinweg die einzige Riemer Vergleichsprüfung für zweijährige und ältere Pferde, wird erstmals gelaufen.

1934
Das “Braune Band von Deutschland” wurde mit einer Dotation von 100.000 Reichsmark (die Dotation im Derby betrug nur 60.000 Mark) ausgeschrieben und zählte bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges zu den Top-Ereignissen in Europa.

1936
Unvergessen für viele war das Jahr 1936, als die in in 10 Rennen ungeschlagene Derbysiegerin Nereide die beste ältere Stute Frankreichs Corrida nach einwandfreiem Rennverlauf hinter sich ließ. Während Nereide anschließend ihre Rennkarriere beendete, gewann Corrida zweimal den Prix de l’Arc de Triomphe.

1946
Wegen kriegsbedingter Schäden in Hamburg-Horn, wird das Deutsche Derby in Riem gelaufen.

1965: Der Rennverein feiert Jubiläum

1971
Durch die Vergabe der Olympischen Spiele nach München, eröffneten sich für den Münchener Rennverein auf einmal neue Horizonte. Das Olympische Komitee war daran interessiert, Teile des pferdesportlichen Programms nach Riem zu verlegen. Daher kam es zu einem Deal: Der Rennverein stellte ein Teil seines Areals zur Verfügung, dafür wurde eine neue Tribünen- und Stallanlage, einschließlich eines Krankenstalles erbaut.

1972: Olympia-Renntag in Riem sorgt für großes Aufsehen

1979
Riem hält 34 Renntage ab und setzt 21,4 Millionen Mark um. Charly Seiffert gewinnt alleine in Riem 64 Rennen (bei 277 Starts).

1987: Turf + Elektronik = Silicon Bavaria
Lange vorher geplant und am 11. Oktober 1987 zum ersten Mal in München durchgeführt, war ein von Werner Wolf und seinem Bruder Günther initiierter Elektonik-Renntag, der unter dem Titel Silicon Bavaria auf Anhieb für einen neuen Besucher- und Umsatzrekord (über 30.000 Zuschauer / 1.112.000 Mark Umsatz) sorgte. Mehr noch: 50 Minuten TV live aus Riem, der Trainer- und Jockey-Cup lockte Aktive nach Riem, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Drei Jahre dauerte das Engagement der “Rivalen der Elektronik-Branche”, ehe es rein wirtschaftliche Gründe in der Computer-Branche waren, die die “Sponsor-Quelle” versiegen ließen.

1991: München hat ein Gruppe-I-Rennen
Als Präsident des Münchener Rennvereins war es Dietrich von Boetticher gewesen, der erfolgreich darum kämpfte, dass das Bayerische Zuchtrennen das anfangs als Mercedes Benz-Preis gelaufen wurde, ab 1991 den Gruppe I-Status bekam.

2012
Dietrich von Boetticher wird Präsident. Wolfgang Wille bleibt Ehrenpräsident.
Mit dem Großen Preis von Bayern (Gruppe I) und der Silbernen Peitsche (Gruppe III) hat der Münchener Rennverein e.V. zwei neue Grupperennen. Zusammen mit dem Großen Dallmayr-Preis (Gruppe I), der Großen Europa-Meile (Gruppe III) und dem oneXtwo.com-Bavarian Classic gibt es nun fünf Gruppe-Renntage in der Saison.

2013
Mit dem Preis des Winterfavoriten (Gruppe III), dem wichtigsten Rennen für 2-jährige Pferde in Deutschland, wird am 13. Oktober auf der Münchener Rennbahn ein weiteres Highlight ausgetragen.