News | 17.05.2017 – Ein wenig überrascht reagierte man in München im November 2015 als die Meldung eintraf, dass der Stall Salzburg für seine Rennpferde Trainings-Center GmbH in München-Riem einen neuen Trainer, genauer gesagt eine neue Trainerin engagiert hatte, denn mit Sarah Steinberg hatte definitiv niemand gerechnet, nachdem in den Wochen zuvor im Rahmen der Trainersuche zahlreiche Namen etablierter Trainer aufgetaucht waren.
Nun gut eineinhalb Jahre später hat sich die Trainerin mit den strohblonden Haaren voll etabliert und blickt nicht nur erfreut auf das Jahr 2016 zurück, sondern auch mit großen Erwartungen voraus auf das Jahr 2017.
Auf die Situation in München-Riem angesprochen sagt Steinberg, dass die Trainingsbedingungen im vom Stall Salzburg großzügig ausgebauten und angelegten Stall optimal sind. Im Vergleich zu Köln sind die Abläufe in München anders, sodass man sich erst an die neue Situation gewöhnen musste. Sehr gut sieht die Saisonbilanz 2016 aus. Mit Night Wish gelang es einen Gruppe 3-Sieg zu feiern, außerdem gab es 6 blacktype-Platzierungen, sodass zum Stichtag 31.12.2016 bei insgesamt 91 Starts im In- und Ausland 264.000 EUR Gewinnsumme zu Buche standen, was bei 17 Startern einer durchschnittlichen Gewinnsumme von über 15.000 EUR / Pferd entspricht.
Die Erfolge blieben nicht unbeobachtet und hatte man die Saison 2016 mit 14 Pferden begonnen, beherbergt der Stall in Riem mittlerweile wieder 27 Kandidaten. Neben Starts in Deutschland werden auch in dieser Saison Auftritte in Frankreich und Italien den Alltag beherrschen. Dafür hat die Trainerin die Vorbereitung der Pferde auch direkt auf die Rennen in diesen Ländern ausgerichtet. Gerade in Frankreich werden die Rennen ganz anders gelaufen als in Deutschland und so müssen die Pferde gezielt auf die Anforderungen vorbereitet werden, damit man mit guten Chancen antreten kann.
Nach Italien geht es in erster Linie mit den Pferden des Tirolers Kurt Fekonja, der mittlerweile vier Pferde in München trainieren lässt. Da Fekonja über italienische Rennfarben verfügt, bietet sich das Engagement im Süden an, denn die Prämienproblematik die viele deutsche Besitzer zur Genüge kennen, gibt es bei ihm in dieser Form nicht und die gewonnen Rennpreise wurden komplett ausgezahlt.
Bei den Zweijährigen ist die Trainerin in dieser Saison besonders gespannt auf die Vorstellungen von Abiona, die in Deutschland entsprechende Nennungen besitzt und auf Terlano, der als langfristiges Ziel den Start im BBAG-Auktionsrennen am 1.11. in München hat. Sie haben da was ist dagegen ein typischer Kamsin, spätreif und wird Zweijährig vermutlich noch nicht für Renneinsätze bereit sein.
Das Pferd mit dem höchsten Rating im Stall ist derzeit Be Famous. Der Kamsin-Wallach gefiel beim ersten Saison-Auftritt in Maisons-Laffitte auf Listenebene, holte sich einen Ehrenplatz und eine Marke von 91,5 kg GAG. Es wird sich zeigen welche Route man mit ihm einschlägt. Klar ist aber, dass man sich mit ihm nicht verstecken muss, und eine Gruppe-Platzierung sollte im Verlauf der Saison gelingen.
Night Music soll in einfachen Rennen beginnen und im Saisonvverlauf blacktype erreichen. Die Fünfjährige Distain soll in diesem Jahr erneut blacktype erreichen und nach einer erfolgreichen Saison Ende des Jahres in die Zucht wechseln.
Liebesbrief hat sehr viel Potenzial, verfügt über enormes Können ist gleichzeitig aber auch sehr anfällig für Verletzungen. Der Hengst war beim Saison-Debüt noch nicht so stark wie erhofft. Ein konkretes Ziel für ihn zu benennen ist schwierig, da vieles von seiner Gesundheit abhängt. Ist er gesund, sollte er sich blacktype holen.
Seit vergangenem Jahr im Stall ist Lord Roderick, der als primäres Ziel den Match Race-Cup in Hoppegarten hat. Im vergangenen Jahr konnte er bereits auf Listen-Ebene glänzen, holte sich in München blacktype und so sind auch für diese Saison einige Erwartungen an ihn gestellt. Nachdem die Rennen des Match Race-Cup nicht in seiner Rennleistung auftauchen, werden nach Hoppegarten Sprintrennen in Frankreich sein Ziel sein, denn dort hat er ein günstiges Valeur, sodass sogar eine Top-Platzierung in einem Quinté+-Handicap in Reichweite liegt. Ein weiterer Kandidat für die Quinté+-Handicaps ist Point Blank der Ende Mai ein interessantes Engagement in Chantilly haben sollte.
Edington hat in diesem Jahr bereits drei Starts in Frankreich absolviert und zwei Platzierungen geholt. Nachdem der Jockey in Chantilly Anfang Februar nicht nach Order geritten war, klappte es mit Tony Piccone in Maisons-Laffitte wieder sehr gut und der Hengst holte sich Rang zwei in einem Ausgleich. Auf dieser Ebene hat der Fünfjährige noch einiges Potenzial und sollte sich über das Jahr weiter steigern. Frankreich-Handicaps sind auch das Ziel von Precious Fire der mit einer Marke von 33 sehr günstig steht, was man ausnützen muss. Ein wenig an seiner Marke zu beissen haben wird dagegen Every Moment, von dem Filip Minarik beim Start in Nancy aber angetan war.
Nicht Frankreich-Handicaps sondern die Super-Handicaps in Bad Harzburg hat man für Manito auf dem Plan, der neben der passenden Marke auch das erforderliche Potenzial aufweist.
Etwas heikel ist die Aufgabe bei Royal Fox, denn der Wallach ist im Rennen schwierig, springt meistens nicht so gut ab und hat dann Probleme den Rückstand aufzuholen. Bekommt man die Startschwäche in den Griff, kann er das ein oder andere Rennen gewinnen.
Der dreijährige Angry Bird ist ein etwas spezieller Kandidat, da er im Rennen viel Tempo braucht. Eine Option könnten Starts in Deutschland und Frankreich über 1.400 m bis 1.600 m sein.
Sehr gut gefallen Sarah Steinberg die beiden Zweijährigen von Jukebox Jury, die sich sehr gut anlassen. Prime Asset jedenfalls lässt sich gut an, ist kein früher Zweijähriger, sollte aber gegen Ende der Saison erste Rennbahnluft schnuppern.
Trainiert wird im Stall Steinberg übrigens mit einem eigens entwickelten volldigitalen Trainingssystem, welches Grundlage für die Erfolge des Trainingsbetriebes sind. Derzeit wird noch ein der Software gearbeitet, sodass in absehbarer Zukunft die Marktreife erreicht wird und eine Vermarktung geplant ist.
Angesichts der vielen interessanten Pferde, des sehr engagierten Managements und der optimalen Vorbereitung der Pferde darf man gespannt sein, auf die Steinberg-Kandidaten 2017.