Pas de deux tanzt auch in München

Mitzlaff-Hengst dominiert die Honda - Große Europa Meile

News | 15.09.2015 – Rund 10.000 Besucher waren dem Ruf der Honda-Händler Oberbayern auf die Galopprennbahn München-Riem gefolgt und erlebten am gestrigen Sonntag einen Renntag der Extraklasse.

Pas de deux tanzt auch in München

Im Mittelpunkt des Renntags stand mit der Honda Große Europa Meile ein Rennen der Gruppe 3 über die Meile, wobei der Klassiker um 55.000 EUR etwas anders als von vielen Experten angenommen verlief. Als Favorit an den Start ging Wildpark aus dem Gestüt Brümmerhof, der mit dem brasilianischen Jockey Rafael Schistel an den Start ging. Der Wallach war während der Großen Woche in Baden-Baden im Preis der Sparkassen Finanzgruppe auf den Ehrenplatz gelaufen und musste damals dem ebenfalls in München engagierten Pas de deux den Vortritt lassen. In München veränderten sich die Bedingungen nun zu Gunsten von Wildpark, denn Pas de deux musste mit einem höheren Gewicht antreten als der Harley-Crack und so wurde allgemein mit einem engen Ausgang des Rennens gerechnet. Allerdings wurden alle Experten eines besseren belehrt, denn wenn auch die Leistung von Pas de deux in Iffezheim schon mehr als überzeugend war, so drehte der von Yasmin Almenräder in Mülheim trainierte Hengst in den Farben von Dirk von Mitzlaff in München so richtig auf und siegte nach einem überlegten Ritt des jungen Franzosen Antoine Coutier leicht mit 2 ½ Längen. Dabei ließ es der Franzose erst einmal ruhig angehen, bewegte den Saddex-Sohn lange an fünfter, sechster Stelle. Die Führung hatte nach dem Start erst einmal Ajaxana, die Eingangs zum Schlussbogen von Brisanto abgelöst wurde, wodurch an der Spitze für sehr schnelles Tempo gesorgt war. Zu Beginn der Zielgeraden ging Ajaxana wieder an Brisanto vorbei und führte das Feld auf die letzten 400 m. Eingesetzt wurde in der Bahnmitte auch Pas de deux, der sich schnell an die Seite der Führenden verbessern konnte und 200 m vor dem Ziel das Kommando übernahm und zum Ziel seinen Vorsprung auf den mit starkem Schlussakkord endenden Mata Utu leicht verteidigen konnte. Sehr viel Speed entwickelte an den Rails Diplomat, der sich schließlich Rang drei vor Light the Stars sicherte, die zu Beginn des Einlaufs zu viel Boden verloren hatte um noch prominenter zu enden.
Yasmin Almenräder erklärte nach dem Sieg ihres Aushängeschilds, der zum ersten Mal über die kurze 1.600 m Distanz im Einsatz war, dass der Hengst guten Boden brauche und sie nach der Besichtigung des Riemer Geläufs von einem sehr guten Abschneiden überzeugt war.

Zu einem verdienten ersten Jahrestreffer kam der von Peter Schiergen für den Stall Nizza vorbereitete Amarillo im Wettkontor Riem - Bayerischer Flieger-Preis. Der im Vorjahr auf Gruppe-Ebene siegreiche Sechsjährige, der von Joszef Bojko geritten wurde,  legte sich nach dem Start in den Windschatten des Schweizer Gasts Filou. Bereits zu Beginn des Einlaufs legte sich Bojko in Angriffsposition, passierte den führenden Kontrahenten spielerisch und hielt auf den letzten 200 m die von allen Seiten angreifenden Gegner knapp mit einer halben Länge in Schach. Das Nachsehen hatte Forgino der an den Rails entlang noch dicht herankam und vor dem in der Bahnmitte attackierenden französischen Gast El Suizo, der sich den dritten Rang holte.

Ein weiteres Highlight war das EBF-Rennen für Zweijährige in dem alle Blicke auf den Pastorius-Bruder Parthenius gerichtet waren. Der von Mario Hofer trainierte Hengst des Stalles Atanando zog sich beim Debüt gut aus der Affäre und belegte hinter dem bereits gelaufenen Mungus aus dem Stall von Miltcho Mintchev den Ehrenplatz noch vor La Tanzania.
Gleich zum Auftakt feierte Andreas Suborics einen Sieg mit Northern Sun, der sich im Honda Civic Type R-Rennen mit einer Länge gegen Ledena und Shinko Danon durchsetzen konnte.

Den erwarteten Sieg von Naval unter Adrie de Vries gab es im Ausgleich II des Tages zu bejubeln, womit Trainerin Yasmin Almenräder einen zweiten Tagessieger von der Bahn abholen konnte. Gegen Danuvius und Hungry Heidi setzte sich der Hengst mit einer halben Länge durch.

Das Rennen mit Viererwette wurde zu einer Beute von Alexandre, der überlegen gegen Lord of Desert und Amazing Dragon zum Zuge kam. Die Wetten komplettierte Sunny Beach, womit die Viererwette eine Quote von 50.000 : 10 brachte.

Ebenfalls einen zweiten Trainer-Treffer feiern konnte Peter Schiergen, denn Zenturie in den Farben des Gestüts Bona setzte sich im Preis der Widhopf GmbH gegen die höher eingeschätzten Akua’ril und Razaan durch.

Die größte Überraschung des Tages gelang im vorletzten Rennen Norman Richter, der Doinyo zur Höchstleistung motivierte und dem Hengst, der bei 208 :10 am Toto gehandelt worden war,  zu einem überlegenen fünf Längen-Sieg ritt.

Zum Abschluss gab es noch den obligatorischen Treffer des Iffezheimer Trainers Gerald Geisler, der auf seiner früheren Heimatbahn an jedem Renntag der Saison punkten konnte. Lebensgefährtin Eva-Maria Zwingelstein entlockte Nice Danon im Einlauf alle Reserven und konnte sich aus hinteren Regionen im Einlauf noch bis auf den ersten Platz verbessern.

Mit Vergleich zum Vorjahr über 60 % Umsatzplus zeigten sich auch die Offiziellen des Münchener Rennvereins sehr zufrieden, denn der Auftakt in Münchens heißen Herbst begann so mehr als verheißungsvoll.

Bildquelle: Lajos-Eric Balogh / Turfstock.com