Renntermin | 31.07.2016 – Es ist einer der traditionsreichsten Gruppe 1-Termine des deutschen Rennkalenders. Immer am letzten Juli-Sonntag (erster Start: 13:30 Uhr) trifft sich Europas Galopp-Elite im Großen Dallmayr-Preis und kreuzt über 2.000 m die Klingen.
In diesem Jahr geht es in Riems prestigereichster Prüfung um 155.000 EUR und um wichtige Punkte für die Gesamtwertung der neu geschaffenen German Racing Champions League. Horst Lappe, Riems Generalsekretär traute am Mittwochvormittag seinen Augen nicht. Dass Andre Fabre, Frankreichs Top-Trainer ein Pferd für das Gruppe 1-Spektakel nachnennen würde, war gemunkelt worden, dass mit Elliptique aber der beste Jockey der Welt anreist, das war nun doch eine Überraschung. Frankie Dettori, Sieger in 2.986 Rennen und Gewinner von über 44 Mio. Pfund Preisgeld wird den Hengst der Familie Rothschild pilotieren und mit seiner Anwesenheit das Münchner Kaffee-Spektakel adeln. Sportlich gesehen wird es für den französischen Gast, der in seiner Heimat immerhin zwei Gruppe 3-Rennen gewinnen konnte, alles andere als einfach. Insgesamt 11 Pferde stellen sich ihm in den Weg. Große Hoffnungen auf einen Sieg macht man sich im Quartier von Andreas Wöhler, denn Potemkin, aus dem Besitz von Fußball-Manager Klaus Allofs ist in dieser Saison gewaltig gesteigert und siegte beim Jahresdebüt im Dortmunder Preis der Wirtschaft leicht. Gut möglich, dass Allofs über einen Champions League Sieg jubeln kann. Mit großen Ambitionen kehrt aber auch Ito zurück an die Stätte seines ersten Gruppe 1-Sieges. Der Hengst des Traditionsgestüts Schlenderhan gewann im vergangenen November den Pastorius - Großer Preis von Bayern und bot ein gewaltiges Spektakel. München liegt dem Fünfjährigen, der sich über die Unterstützung seines Besitzers Georg Baron von Ullmann freuen kann. Der Baron, früher Gast auf allen deutschen Rennbahnen hat sich zwischenzeitlich ein wenig aus dem Geschehen zurückgezogen. Laufen Pferde aus seinem Besitz in München, so ist er jedoch meistens vor Ort, denn er genießt die besondere Atmosphäre der Rennbahn in München-Riem und auch Itos’ Jockey Filip Minarik setzt auf der Rennbahn der Landeshauptstadt immer wieder zu Bestleistungen an.
Zum Kreis der Favoriten zählt auch Iquitos. Der Hengst aus dem Besitz des Stalles Mulligan siegte während des Frühjahrsmeetings im Großen Preis der Badischen Wirtschaft und bewies, dass er auf gehobenem Niveau mächtig mitmischen kann. Derzeit liegt er in der Gesamtwertung der German Racing Champions League vier Punkte hinter Tabellenführer Ito. Mit einem Sieg hat der Vierjährige aber die Chance Spitzenreiter zu werden. Ein weiterer Kandidat für eine Top-Platzierung ist Articus, ein vierjähriger Areion-Sohn, der im Großen Preis der Badischen Wirtschaft hinter Iquitos Rang zwei belegte und zuletzt in Hannover die Maxios Trophy für sich entschied. Waldemar Hickst sieht das Leistungsvermögen des Hengstes noch immer als nicht erfasst an und erwartet sich deshalb erneut ein prominentes Abschneiden. Keinesfalls unterschätzen sollte man die beiden Stuten im Feld, denn Royal Solitaire aus dem Gestüt Ammerland ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, siegte zuletzt in der Badener Meile, kann aber auch die 2.000 m-Distanz und wird mit Andrasch Starke im Sattel zu einer gefährlichen Kandidatin. Und auch Nymeria, Stute des Stalles Grafenberg konnte in diesem Jahr überzeugen und ist bei vier Starts mit ebenso vielen Ehrenplätzen empfohlen.
Im Großen Dallmayr-Preis wird die Viererwette mit 20.000 EUR Garantieauszahlung angeboten, sodass man mit einem Tipp auf die vier erstplatzierten Pferde den großen Gewinn einstreichen kann.
Neben dem Hauptrennen sind Deutschlands Spitzen-Jockeys und Trainingsquartiere auch in den weiteren acht Rennen des Tages engagiert. Der Start zum 1. Rennen erfolgt um 13:30 Uhr. Im Dallmayr Ethiopia-Rennen gehen acht Zweijährige an den Start. Einziger Kandidat mit Rennerfahrung ist Magellan aus dem Stall Ullmann, der in Bremen nach diskretem Vortrag einen vierten Rang belegte und nun gesteigert antreten sollte. Von den Debütanten sticht der Lope de Vega-Sohn Navarra King ins Auge, er wird von Peter Schiergen in Köln vorbereitet. Sofort weit vorne mitmischen sollten aber auch Wow, ein Areion-Sohn mit Adrie de Vries im Sattel und die beiden Stall Salzburg-Youngster Laurin und Nani, wobei zweitgenannter von Andreas Wöhler vorbereitet wird.
In der Dallmayr Prodomo Trophy greift die von Michael Figge trainierte Miss England nach ihrem ersten Saisonsieg. Die Stute ist in Bestform, endete zuletzt auf dem Ehrenplatz und ist in sehr guter Verfassung. Gefordert wird die Drejährige von Tirano, der beim Debüt mit einem dritten Rang aufhorchen ließ und auch Gestüt Ammerlands Burma King ist bei passendem Rennverlauf ein Kandidat für die Entscheidung.
Einen Sieg für Riems Vize-Präsidenten Franz Prinz von Auersperg kann es im Dallmayr Teespezialitäten-Rennen geben. Die Prüfung über 1.600 m kann sich als ideal für dessen Stute Princess Asta herausstellen, die mit Andreas Suborics antritt und ihren Ehrenplatz aus Deauville bestätigen muss, als sie auf Sand eine sehr gute Figur machte. Gefährlich werden können der Dreijährigen vor allem Good Girl, die ihr gutes Düsseldorfer Jahresdebüt in Hamburg bei schwieriger Bahn allerdings nicht bestätigen konnte und die meistens in die Wetten laufende Koenigin Hollow, die es auch hier passend antrifft.
Zahlreiche Formpferde gehen im Dallmayr Coupe Lukull über 2.200 m an den Start. Hier sollte die Entscheidung zwischen den frischen Siegern Itobo, Distant Day und Curver fallen, aber auch die jüngst mit Ehrenplätzen empfohlenen Nic Mountain und Winoso sind für die Wetten zu beachten.
Das Konrad Werner Wille-Memorial, ein Ausgleich II über 2.200 m wartet mit einer Top-Besetzung auf, denn gleich ein halbes dutzend Kandidaten hat im 10er Feld Chancen auf den Sieg. Liebesbrief gab ein starkes Jahresdebüt in Mailand und kommt in passender Klasse an den Start. Er ist als Sieger ebenso vorstellbar, wie die in Mannheim hochüberlegene High Strung, die allerdings stark von den Bahnverhältnissen abhängig ist. Rock My World überraschte in Hannover und muss den Sieg nun bestätigen, wohingegen der Düsseldorfer Sieg von Jule zu erwarten war. Bergwind hat in seiner Karriere noch nichts falsch gemacht und auch Action Please und Wild Horse rechnen sich angesichts guter Form Chancen aus.
Neben den sportlichen Highlights wartet an diesem Dallmayr-Renntag 2016 wieder ein buntes Programm auf für die ganze Familie. Für die kleinen Rennbahnbesucher stehen das große Dallmayr-Kinderland mit mehreren Hüpfburgen, Ponyreiten, Spielplatz und weiteren Überraschungen parat. Eine große Dallmayr-Tombola bietet als Hauptpreise drei große Dallmayr-Geschenkkörbe, außerdem gewinnt jede 5. Eintrittskarte 500 gr. Dallmayr Prodomo in der Geschenkdose. Auf alle Besucher wartet außerdem der große Dallmayr-Kaffee-Gratisausschrank der während der gesamten Veranstaltung der Deutschen liebstes Heißgetränk an die Besucher verteilt.
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