Titelverteidigung und Champions League-Gesamtsieg im Pastorius – Großer Preis von Bayern

Guignol erobert zum zweiten Mal München

News | 01.11.2017 – Was für ein tolles Deja-Vu-Erlebnis am Allerheiligen-Feiertag auf einer bestens besuchten Galopprennbahn in München-Riem: Im Pastorius – Großer Preis von Bayern (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.400 m), dem letzten Lauf der German Racing Champions League (elf Prüfungen in sechs verschiedenen Städten) triumphierte wie schon 2016 der von Jean-Pierre Carvalho in Bergheim bei Köln für den Stall Ullmann trainierte fünfjährige Hengst Guignol mit Jockey Filip Minarik.

Titelverteidigung und Champions League-Gesamtsieg im Pastorius – Großer Preis von Bayern

Einmal mehr setzte sich der Cape Cross-Sohn mit der bewährten Start-Ziel-Taktik in diesem Final-Highlight beim großen Saisonfinale gegen hochkarätige Konkurrenz durch. In einem mehr als spannenden Endkampf bewahrte Guignol einen Hals-Vorsprung auf Dallmayr-Preis-Held Iquitos und den ebenfalls nur einen weiteren Hals zurück folgenden Dschingis Secret. Der hochgehandelte französische Gast Waldgeist wurde nur Vierter.
Damit sicherte sich Guignol neben den 100.000 Euro-Siegprämie auch den Gesamtsieg der Champions League. Mit seinen 35 Punkten übertrumpfte er noch alle Konkurrenten. Nach dem Münchener Super-Sieg des von Vizepräsident Franz Prinz von Auersperg gesponserten Rennens erklärte Jockey Filip Minarik: „Guignol ist einfach der Beste. Das ist ein unglaublich tolles Gefühl.“ Trainer Jean-Pierre Carvalho war ebenfalls hocherfreut: „Es hat sich ausgezahlt, dass wir Guignol für dieses Rennen geschont haben. Hundert Meter vor dem Ziel hatte ich gedacht, die Gegner könnten ihn noch überholen, aber er hat grandios gekämpft. Das war Adrenalin pur. Jetzt steuern wir den Japan Cup in Tokio an.“
In diesem Mega-Rennen am 26. November wird Guignol auch wieder auf Iquitos treffen, der unter Jockey Daniele Porcu in München vom letzten noch auf den zweiten Rang vorstieß. „Er musste zwar viel aufholen, aber die Leistung war stark. Wir sind für Japan gerüstet“, meinte Trainer Hans-Jürgen Gröschel.
Die „deutsche Dreierwette“ komplettierte Dschingis Secret, der gleichermaßen riesigen Speed offenbarte. „Ich war mir sicher, dass zwischen den deutschen Kandidaten nur die Tagesform entscheiden würde. Wir machen nun wahrscheinlich Schluss für diese Saison“, sagte Trainer Markus Klug. Keine Siegchance besaß der Ammerländer Waldgeist als Vierter für Star-Trainer Andre Fabre aus Frankreich. Jockey-Oldie Kevin Woodburn (60) kam mit Wild Chief auf den letzten Platz.
Auch das Rahmenprogramm in Riem war noch einmal bestens. 2016 hatte Isfahan für den Rennstall Darius Racing von Merck-CEO Dr. Stefan Oschmanns das Deutsche Derby gewonnen. Der nun als Beschäler im Gestüt Ohlerweiherhof wirkende Hengst war der Namensgeber für das Isfahan BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.600 m), das aus dem Top-Rahmenprogramm beim Riemer Saisonfinale herausragte. Und in den Farben von Darius Racing trumpfte nun der Lord of England-Sohn Kabir aus dem Spexarder Erfolgs-Quartier von Andreas Wöhler auf.
Vom Start bis ins Ziel beherrschte der 30:10-Favorit unter Jozef Bojko die Gegner, von denen Emerald Master noch stark aufdrehte, während der Drittplatzierte Kronprinz immer dabei war. „Er ist ein Top-Pferd. ich konnte mir mein Rennen nach Belieben einteilen“, freute sich Kabirs Siegreiter Jozef Bojko. 25.000 Euro betrug das Preisgeld für Kabirs Besitzer.
Gleich zu Beginn des Riemer Saisonfinales feierte der Championtrainer Markus Klug einen weiteren seiner vielen Zweijährigen-Erfolge in dieser Saison – durch Gestüt Ittlingens Accaro. Der Pivotal-Sohn dominierte mit Adrie de Vries als heißer 15:10-Favorit die Konkurrenz nach Belieben, wobei Good Grace und Royal Agent (für den Stall von Sarah Steinberg aus München) auf den besten Plätzen hinter ihm ebenfalls gute Vorstellungen lieferten.
Auch in einer 2.200 Meter-Prüfung landete das Team De Vries/Klug einen Volltreffer – durch den am 1. Mai im Bavarian Classic hier viertplatzierten Northsea Star (17:10), der hier auch gegen die ebenfalls in Grupperennen gelaufene Djumay und die Ammerländerin Bernsteinkette nie in Gefahr geriet. Nun hat Northsea Star eventuell ein ganz großes Ziel vor sich – das Katar Derby im Dezember, das in den vergangenen beiden Jahren stets von deutschen Pferden gewonnen wurde. Wie entfesselt agierte Jockey Adrie de Vries, denn er sicherte sich auch den 1.600 Meter-Ausgleich III mit Part of Ireland (56:10) und damit sein drittes Rennen.
Sehenswert war auch der neuerliche München-Treffer des Dresdeners Glad Libero (43:10), der nach einem Klasse-Schlussspurt des Italieners Nicola Sechi im Ausgleich II noch die stark standhaltende Stute Tendresse und das Münchener Höchstgewicht Royal Fox verdrängte.
Am Ende eines mehr als gelungenen Nachmittages bei trockener Witterung wurden die Champions der Münchener Rennsaison geehrt. Bei den Besitzern war der Stall Mulligan am erfolgreichsten vor dem Stall Ullmann und Qatar Racing Limited. Der Riemer Top-Jockey war Adrie de Vries vor Marco Casamento und Filip Minarik. Die Trainer-Wertung ging an John David Hillis vor Jutta Mayer und Stefan Richter.

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