Saisonvorschau Teil III: Michael Figge

Ein Gruppe-Sieg wäre das i-Tüpfelchen

News | 25.04.2017 – In guter Stimmung trifft man Michael Figge an einem Morgen Mitte April an. Das Wetter ist kalt aber beständig, die Pferde haben gut gearbeitet, gerade hat Miss England in Berlin gewonnen und als die Jahresbilanz 2016 zum Gespräch wird, strahlen die Augen des Trainers.

Saisonvorschau Teil III: Michael Figge

Die Gesamtgewinnsumme des Stalles ist 2016 um 24 % auf über 320.000 EUR angestiegen, die Gewinnsumme pro Start stieg sogar um über 30 % - Zahlen die sich mehr als sehen lassen können. Die zahlreichen Fahrten ins Ausland haben sich, wie man an der Bilanz sehen kann gelohnt und ohne die Gewinnmöglichkeiten in Frankreich, ließe sich ein Trainingsquartier nicht mehr wirtschaftlich betreiben. In München beobachtet der Trainer eine deutliche Qualitätssteigerung der Rennen, denn die großen Quartiere des Landes sind sich der Vorteile der Münchner Bahn bewusst und schicken mittlerweile Pferde erster Wahl an die Isar was in der Vergangenheit nicht immer so gewesen ist.

Neben Starts in Frankreich plant das Quartier in dieser Saison auch Auftritte auf den italienischen Bahnen in Mailand, Rom und Meran. Sehr wichtig sind für Figge Starter auf der Heimatbahn. Allerdings macht die neue Handicap-Regelung in Frankreich (zwei der drei letzten Starts müssen in Frankreich absolviert worden sein, sonst verliert man die Marke und muss den Umweg über Altersgewichtsrennen nehmen) die Planung etwas komplizierter.

Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren hat Figge in diesem Jahr auf eine Entsendung eines Lots über den Winter nach Cagnes-sur-Mer verzichtet, denn nur zwei oder drei Pferde hätten passende Aufgaben gehabt und so hätte sich der Aufwand wahrscheinlich nicht gelohnt.

Star des Stalles ist ohne Frage Shutterbug, der in diesem Jahr einen Gruppe-Sieg holen soll. Nach dem Jahresdebüt welches vermutlich am 2. Mai in Lyon über die Bühne gehen wird, soll der Weg des Hengst über ein Listenrennen in eine Gruppe 3-Prüfung in Chantilly über 1.600 m führen. Ziel des Hengstes in dieser Saison sind Rennen zwischen 1.600 m und 1.900 m in Frankreich.

Basse Reine steht seit diesem Jahr im Besitz einer Besitzergemeinschaft. Ziele der Stute sind im ersten Halbjahr aufgrund der günstigen Handicap-Marke in Frankreich Quinté+-Rennen, von denen sie idealerweise eines für sich entscheiden sollte. Im zweiten Halbjahr wird die Konzentration auf deutsche Rennen gerichtet. Allerdings ist hier die Auswahl an Sprint-Prüfungen eher überschaubar.

Auch einen neuen Besitzer kann Michael Figge vorweisen, denn das Gestüt Weiherwiesen hat drei Pferde bei ihm stationiert. Zum kleinen aber feinen Lot gehören zwei Dreijährige und ein zweijähriger Hengst von Soldier Hollow (Mutter hatte 91 Kg GAG) der allerdings nicht besonders frühreif ist. Cougara soll in dieser Saison blacktype holen, war bereits vierte in Mailand auf Listenebene und ist eine Steherin mit Speed. Mit Ruby Beauty möchte man Rennen gewinnen. Die Stute sollte mittel- bis langfristig blacktype-Potenzial haben.

Das Gestüt Hachtsee von Graf Norman hat einige Pferde aus München abgezogen. Olala ist Neuzugang bei William Mongil und nicht mehr in München beheimatet. Nach einer guten Saison mit drei blacktype-Platzierungen war dies etwas überraschend. Geblieben ist alleine Shimmer Pearl eine elegante Stute die über gutes Potenzial verfügt.

Stall Dagobert hat zwei Pferde im Quartier. Miss England ist immer noch ein wenig heiß und ehrgeizig. Beim Sieg in Berlin hat sie gezeigt welches Potenzial in ihr steckt und so ist das große Ziel bis Ende des Jahres blacktype zu holen. Bei Madrugada bleibt abzuwarten wie sich die Saison entwickelt, weiter geht es bei ihr am 1.05. in Leipzig. 

Dakarus Fritz leistet im Training feine Führpferd-Dienste für die Zweijährigen wird im Laufe des Jahres vielleicht den Stall verlassen. Er beginnt mit einem Handicap in Frankreich, danach entscheidet sich der Weg. Möglich sind Starts in München und Baden-Baden.

Dawn Ruler gab sein Debüt in Hoppegarten, wo er als Zweiter überzeugte. Nun wird er am 1. Renntag in München-Riem an den Ablauf kommen um auch in der Heimat sein Können unter Beweis zu stellen. Marimba hat den Besitzer gewechselt, gehört seit kurzem Marc Hänni. Nachdem die Stute aber erst kurze Zeit im Rennstall ist, wird es etwas Zeit brauchen, bis sie die Reife hat um Rennen zu laufen.

Interessant ist eine zweijährige Adlerflug-Tochter der Ecurie Premiere Classe die noch keinen Namen hat. Ihr Ziel ist das Ferdinand Leisten-Memorial in Baden-Baden. Eine weitere namenlose Stute (Silver Frost aus einer Tertullian-Mutter die in Norwegen blacktype geholt hat) lässt die Ecurie l’Hotellerie betreuen. Die französischen Besitzer haben sich für das Quartier entschieden weil sie von der Qualität der Arbeit überzeugt sind und das Pferd trotz Standort München jederzeit in Frankreich eingesetzt werden kann.

Stall Primos Darshano ist ein toller Hengst von Soldier Hollow, der sein Debüt vielleicht sogar in München geben wird. Der Hengst hat drei Auktionsrenn-Nennungen und wird vorher im sieglosen Rennen laufen. Los geht’s im August oder September je nachdem wie er sich anbietet. Stall tmb’s Dioresse wurde auf der Auktion in Baden gekauft. Auch sie soll in der zweiten Jahreshälfte ihr Debüt geben und wird voraussichtlich ebenfalls Auktionsrennen wahrnehmen (drei Nennungen).

Nic Mountain wurde gelegt. Er hat im vergangenen Jahr in Hamburg überzeugt und holte sich in München einen Sieg. Nach dem Saisondebüt in München geht es für ihn nach Baden-Baden. Anschließen wird er sein Glück in Frankreich versuchen. Wie Jacksun kann auch Nic Mountain in der Zukunft für Hindernisrennen in Frage kommen, wobei die Vorbereitung Michael Figge nicht selbst übernehmen würde, denn bei ihm steht die volle Konzentration auf Flachrennen im Vordergrund.

Was die Auswahl der Jockeys angeht ist Figge flexibel, legt allerdings Wert darauf, dass die Wahl auf solche fällt, die häufiger verfügbar sind und so die Pferde öfters reiten können. Die Damen-Regelung in Frankreich wird außerdem dazu führen, dass man das ein oder andere Mal den Gewichtsvorteil nützt und eine der guten französischen Reiterinnen einsetzen wird.

Königin Ricke gab ihr Debüt am 9.04. in Chantilly und wird ihren zweiten Start am 2.05. in Lyon absolvieren. Lovelett geht am 6.05. in Dresden an den Start und soll über die Saison in Deutschland punkte sammeln. Sie ist eine Sprinterin die über 1.200 m ihre ideale Distanz hat. Bei Wild Wings sind wir überzeugt, dass die längeren Distanzen optimal für ihn sind. Sein Jahresdebüt wird er am 8.05. oder 9.05. geben.

Die Wünsche für die Saison 2017 sind schnell formuliert, denn neben dem Gruppe-Sieg für Shutterbug wäre es schön finanziell genauso erfolgreich zu agieren wie in der Vorsaison. Gelingt dies könne man von einem optimalen Jahresverlauf sprechen.