Quasillo galoppiert sich zum Derby-Favoriten

Olorda hat die Diana im Visier

News | 22.04.2015 – Besser hätte es am ersten Riemer Renntag des Jahres 2015 kaum laufen können. Gut 6.500 Zuschauer vor und in den Tribünen, großartige Stimmung, strahlender Sonnenschein und eine acht Rennen-Karte,...

Quasillo galoppiert sich zum Derby-Favoriten

die mit sehr gutem Sport aufwarten konnte.
Sportliche Highlights des Nachmittags waren zwei Rennen für Dreijährige in denen zahlreiche Kandidaten, welche für höhere Aufgaben vorgesehen sind eine Kostprobe ihres Könnens abgaben.
Am besten gelungen ist dies zweifelsfrei Quasillo aus dem Gestüt Fährhof, der sich mit seinem Sieg im Otto Gervai-Rennen in die Favoritenstellung für das Deutsche Derby galoppiert hat. Der prächtig aussehende Sea the Stars-Sohn, der von Andreas Wöhler trainiert wird, wurde beim ersten Start Jockey Jose Luis Silverio anvertraut. Dieser ließ es am Start langsam angehen und beobachtete die Lage aus vorletzter Position. Die Führungsarbeit erledigten zu diesem frühen Zeitpunkt Eastside One und Aigual, vor Mister Universum. An vierter Stelle galoppierte der Favorit Shimrano, der im vergangenen Jahr bei seinem Debüt in Hannover die Gegner abgecantert hatte und deshalb bislang als heißester Kandidat auf den Sieg im Deutschen Derby gehandelt wurde. Bewegung in das 6er-Feld kam an der letzten Ecke, als Shimrano den Angriff auf die Spitze unternahm. In seinem Fahrwasser kam auch Quasillo dichter heran. Auf den letzten 200 m zündete der Fährhofer den Turbo und überlief, alleine mit den Händen geritten den etwas höher eingeschätzten Kontrahenten noch leicht und holte sich einen zwei Längen Debüterfolg gegen Shimrano für den nur der Ehrenplatz blieb. Deutlich zurück holten sich Mister Universum und Eastsite One die weiteren Gelder.
Andreas Wöhler war nach dem Sieg seines Schützlings sichtlich glücklich und zugleich auch ein wenig überrascht. Für den Start in München hatte man sich entschieden, weil man durchlässiges Geläuf wollte, was es in Köln in dieser Form nicht gegeben hätte. Für einen Start, bei dem der Hengst eigentlich nur lernen sollte, war die Vorstellung hervorragend und so darf man im Gestüt Fährhof, sofern alles glatt läuft mit einem Starter im Derby planen.
Eine weitere Entdeckung des Renntags war die von Michael Figge in München trainierte Olorda. Die Stute aus dem Besitz von Peter Sander gewann mit Francesco da Silva im Sattel den Preis des Galoppclub Süddeutschland und dominierte ihre Gegner in der Distanz mit neun Längen. Die Plätze zwei und drei belegten Icing is her name und South Carolina. Michael Figge war bereits vor einigen Wochen von der Qualität der Stute überzeugt und konnte sich vollauf bestätigt fühlen. Als Nächstes wird die Stute voraussichtlich das Diana-Trial in Hoppegarten bestreiten und auch der Preis der Diana in Düsseldorf steht im Terminkalender der Oil of England-Schwester, die vielleicht sogar noch mehr Potenzial hat als ihr älterer Bruder.
Den Auftakt machten in Riem die Amateure, wobei sich Trainer Gerald Geisler über einen Doppelsieg freuen konnte. Den Sieg im Preis der Amateurreiter holte sich Albarado unter Lena Maria Mattes, der den Trainingsgefährten Touch of Pri bis zur Linie mit einer halben Länge in Schach halten konnte.
Im Aufgalopp 2015 gab es einen österreichischen Sieg durch den vor den Toren Münchens gezogenen Arenus und Frantisek Drozda. Über 1.300 m drehte der Wallach zu Beginn des Einlaufs mächtig auf, ging an Ach Was vorbei an die Spitze und hielt bis zum Ziel Sol Y Vida und Kasuga Danon sicher in Schach, wohingegen die Favoritin Guavia lediglich den letzten Platz belegen konnte.
Eine weiterhin weiße Trainerweste kann Lennart Hammer-Hansen vorweisen, der Paper Moon im 4. Rennen als Sieger von der Bahn abholen konnte. Der im Winter auf der Dortmunder Sandbahn zweifach siegreiche Hengst des Turf Club Baden war als 18:10 Favorit an den Start gegangen und löste die ihm gestellte Aufgabe souverän. Eineinhalb Längen betrug sein Vorsprung im Ziel vor Attentionadventure, der auf den letzten 300 m noch mächtig ins Rollen kam und für einen der nächsten Starts vorzumerken sein wird. Rang drei ging dahinter an Air Attack. Bei der Siegerehrung freute sich Trainer „Lennie“ Hammer-Hansen gemeinsam mit den Teilhabern des Turf Club Badens und einem prominenten Gast. Felix Magath hatte den Weg auf die Galopprennbahn in München gefunden und zeigte sich von der Leistung des Siegers und der tollen Riemer Atmosphäre begeistert.
Auch Waldemar Hickst war nach München gekommen um in erster Linie das Laufen von Mister Universum, seinem potenziellen Derby-Kandidaten, im Otto Gervai-Rennen unter die Lupe zu nehmen. Freuen durfte sich der Trainer aber auch über einen Sieg. Mondello holte sich nach einem Rennen im Mittelfeld den Sieg im Amici-Rennen gegen den lange Zeit führenden Valdivia und Wind Chill aus dem Stall Ullmann.
In die Siegerliste des Riemer Aufgalopps durfte sich auch Trainer Jens Hirschberger eintragen, der mit Gestüt Ittlingens Global Wand im Frühjahrs-Ausgleich zum Zuge kam. Die Stute hatte im Ausgleich II keine Mühe Dreamspeed und Action Please auf die Plätze zu verweisen. Mit viel Speed auf der Zielgeraden gefiel Lord Sholokhov den man für die nächsten Starts vormerken sollte.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es einen Sieg für Stall Nizzas Jungleboogie, der unter Jack Mitchell zu einem leichten viereinhalb Längen-Sieg gegen Let’s Dance und Amazing Dragon kam.
Zufrieden waren die Offiziellen des Rennvereins mit Umsatz und Besuch.  Der positive Trend des Vorjahres konnte weiter fortgesetzt werden und schon jetzt darf man sich auf den zweiten Renntag der Riemer Saison am 1. Mai freuen. Im Mittelpunkt steht dann die Silberne Peitsche, Riems Gruppe III-Prüfung über die Sprint-Distanz.

Bildquelle: Anja Moesch / turfstock.com