Münchner Trainer-Champion wieder erwarten

Saisonvorschau Jutta Mayer

News | 04.04.2019 – Blickt man die letzten 15 Jahre zurück so stellt man fest, dass Jutta Mayer insgesamt sechs Münchner Trainer-Championate errungen hat. Besonders erfolgreich war die Münchnerin das weiß jeder in der Zeit als sie für die Pferde von Helmut von Finck verantwortlich zeichnete. Bis zu 22 Erfolge gelangen in einer Saison und der Pool der zur Verfügung stehenden Pferde war groß. Mittlerweile hat die Trainerin aber ein deutlich kleineres Lot unter Order und als wir Anfang 2018 mit ihr über die Ziele der Saison sprachen, stand vor allem im Vordergrund Rennen zu gewinnen. Das sie sich am Ende der Saison ein sechstes Mal in Champion-Liste der Trainer eintragen würde können, hatte sich fast keiner gedacht.

Münchner Trainer-Champion wieder erwarten

Am letzten Renntag 2018, am 11.11. sah man Jutta Mayer während der ersten fünf Rennen im Waagegebäude ein wenig die Anspannung an, denn John Hillis hatte die Chance gehabt an ihr vorbeizuziehen. Als dann sicher war, dass sie das Championat für sich entschieden hatte, kommentierte sie kurz und knapp mit „geschafft“ und genoß ganz bescheiden ihren Erfolg.
Am Ende standen 2018 bei 102 Starts 10 Siege und 45 Plätze bei einer Gewinnsumme von 75.000 EUR, für ein kleines Quartier mit überschaubaren Möglichkeiten eine stolze Bilanz. Alleine von Quibello war die Trainerin über die Saison enttäuscht, denn nach seinem Sieg in Craon hatte man eigentlich mit dem ein oder anderen Sieg gerechnet, der dem Rock of Gibraltar-Sohn allerdings aufgrund von kleinen gesundheitlichen Problemen verwehrt blieb. Einmal aus dem Start-Rhythmus gekommen fehlte am Ende der Saison bei für ihn nicht mehr optimalen Verhältnissen ein wenig die Kondition und so blieb der Hengst doch ein bisschen was schuldig, was er in diesem Jahr in Frankreich nachholen soll.
Eine weitere starke Saison hat Key to Magic absolviert, der sich um 7,5 kg auf eine Marke von 72,5 kg steigern konnte. Das Ende der Fahnenstange ist laut Mayer noch längst nicht erreicht. Auch in diesem Jahr wird der Soldier Hollow-Wallach in Riem in einem Ausgleich II beginnen. Im Lauf der Saison wird dieses Jahr vermutlich auch die ein oder andere Reise auf dem Programm stehen, wobei Frankreich auch ein Ziel sein kann. Nachdem es der Wallach bislang so leicht als möglich serviert bekommen hat, wird es in diesem Jahr sicher schwerer, aber nach Klasse traut die Trainerin ihrem Schüler sogar gute Leistungen auf Listenebene zu.

Einen Neuzugang hat Mayer mit Louis im Stall. Der fünfjährige Wallach befindet sich im Besitz von Tochter Andrea, die derzeit in München weilt und der Mutter im Stall fleißig zur Hand geht, ehe sie wieder in die USA wechseln wird. Im vergangenen Jahr lief der Jukebox Jury-Nachkomme zu großer Form auf und konnte in Frankreich unter der Regie von Peter Schiergen über 50.000 EUR auf sein Konto bringen. Er verfügt über ein großes Herz und einen tollen Kopf und wird auch in diesem Jahr in Frankreich sein Glück versuchen. Mit einem derzeitigen Valeur von 37,5 steht er gut im Handicap und es wäre keine Überraschung wenn er am Ende des Jahres mit einer Marke von über 45 in den Büchern notiert würde.

Immer noch Spaß an seiner Arbeit hat Quidamo, der allerdings nicht mehr ganz so gut reist wie in den vergangenen Jahren. Der Wallach wird sich erst einmal im Elsaß probieren und wenn er mit den Reisen gut zurecht kommt, ist es gut möglich, dass er auch nochmal auf größere Tour geht. Erstmals soll er am 14.04. in Straßburg an den Start gehen.

Weitere Handicap-Siege soll Auristella feiern, für die es nach zwei guten Jahren nun aber deutlich schwerer wird. Ein Handicaper für Frankreich ist Amangiri, der mit einem passenden Rennen auch für den Sieg in Frage kommt. Nach einem Jahr in dem er fast immer in den Prämien zu finden gewesen ist, geht es für ihn in diesem Jahr auch über die 1.600 m. Zwar sagt Mayer hat die Mutterlinie in erster Linie Steher produziert, jedoch scheint bei ihm das Talent für die längeren Wege nicht so ausgeprägt zu sein.

Gut begann das Jahr 2018 für Manito, der dann mit einer Verletzung ein wenig den Anschluss verloren hat. Der Wallach reist nicht so gerne, stresst sich zu sehr und soll deshalb vor allem in München zum Einsatz kommen. Eine Kastration hinter sich gebracht hat High Flight, der nun auch deutlich mehr Pferd geworden ist und im Handicap Punkte sammeln soll. Anders sieht der Plan bei Shinko Danon aus, der ab und an einmal laufen wird und dann aus dem Rennbetrieb genommen werden soll, wenn sich ein passender Platz findet. Auf viele Besuche von Martin Seidl in München hofft Action Pure, die im Niederbayern ihren Lieblingsjockey gefunden hat und mit diesem auch immer wieder in die Prämien laufen wird. Eine gute Saison erwartet sich Mayer von Guiding Passion, die im vergangenen Jahr nach einem Start in Bad Harzburg nicht ganz fit aus dem Rennen kam und in der Folge wegen Chips operiert werden musste. Die Stute kann ihre Marke auf jeden Fall und für das Trainerchampionat 2019 in München sollte sie für den ein oder anderen Punkt gut sein. Mayers größter Hoffnungsträger ist Quantum Love, eine Dreiviertel-Schwester von Quidamo die eine Verletzung auskurieren musste. Als Maxios-Stute ist sie sicherlich eher spät dran, soll auf jeden Fall ein Rennen gewinnen und im Anbetracht der starken Verwandtschaft sollte man auf die Vierjährige achten. Chica de la Luna ist eine Rotteck-Stute und wahrscheinlich die einzige Vertreterin ihres Vaters in Deutschland. Sie galoppiert schön und sollte in Handicap ihre Brötchen verdienen. Wieder den Weg in den Stall von Jutta Mayer gefunden hat Alexander Pereira, Intendant der Mailänder Scala, der Antonia Bella zu den Mutterstuten genommen hat und dafür auf der Auktion Lollipop erworben hat. Die Schwester von Pazifiksturm und Paradise wird noch ein wenig brauchen, ist sie doch eher zierlich geraten. Anlagen sollten aber vorhanden sein und so sollte sich die Geduld am Ende doch auszahlen. Das Gegenteil von Lollipop ist Allegretta, die ein tolles Pferd wird, allerdings sehr groß ist und deshalb Zeit brauchen wird. Sie soll in der zweiten Saisonhälfte beginnen und in der dreijährigen sieglosen Klasse auf sich aufmerksam machen.

Auch in diesem Jahr wird das Quartier von Jutta Mayer bevorzugt in Riem an den Start gehen und angesichts der interessanten Kandidaten und Chancen würde es nicht überraschen, wenn die Trainerin am Ende der Saison im Waagegebäude ein zufriedenes „geschafft“ über die Lippen bringen würde.