“Krümel” - eine Nummer zu groß für die Favoriten

Iquitos gewinnt den Bayr. Hausbau - Großer Preis von Bayern

News | 01.11.2018 – Spätherbstliches Wetter lockte am 1. November gut 3.000 Besucher nach Riem wo zur ungewöhnlichen Startzeit ab 11:05 Uhr acht Rennen auf dem Programm standen, darunter mit dem Bayerischer Hausbau - Großer Preis von Bayern (Gr.1) das zweite Rennen der höchsten Klasse das sieben Starter an die Isar lockte.

“Krümel” - eine Nummer zu groß für die Favoriten

Neben drei deutschen Startern konnte der Münchener Rennverein vier Gäste aus England und Frankreich begrüßen die mit großen Ambitionen die Reise an die Isar angetreten hatten. Als Favorit am Toto gehandelt wurde vor dem Start Defoe, Schützling aus dem Stall von Roger Varian, der mit einem Ehrenplatz aus dem Großen Preis von Bayern empfohlen war. Das Kommando übernahm nach dem Start sofort Windstoß aus dem Stall von Markus Klug. Der Derby-Sieger des Jahres 2017 diktierte das Tempo, wurde außen von Defoe begleite, sodass die Fahrt unterwegs nicht abflaute. Mit Erreichen der Geraden attackierte der englische Favorit den Piloten und auch Iquitos war mit einem Schlag zur Stelle. Der Hengst aus dem Stall von Hans-Jürgen Gröschel, nicht als Schnellstarter bekannt folgte nach dem Start zunächst am Ende des Feldes, verbesserte seine Position durch den Schlussbogen, war 400 m vor der Linie an der Innenseite bis an die Seite der Führenden aufgerückt und hatte in der Folge leichtes Spiel. Der Sieger des Großen Dallmayr-Preis 2017 steckte den Kopf sofort in Front, setzte sich auf den letzten 200 m noch um 4 Längen von Dafoe ab und sicherte sich seinen zweiten Saison-Sieg und den Siegerscheck in Höhe von 100.000 EUR. Profitiert hat “Krümel” wie der kleine Adlerflug-Sohn von seinem Trainer genannt wird von einem optimal getimten Ritt von Eddie Hardouin, der die Stärken des Sechsjährigen optimal zur Geltung brachte. Hinter Defoe, der sich nach seinem Badener Auftritt erneut mit dem Ehrenplatz zufrieden geben musste, sicherte sich Englands Derby-Zweiter Dee Ex Bee den dritten Rang. Der Hengst der mit guten Formen nach München angereist war, ließ sich im Schlussbogen schon mächtig bitten, kam dann aber noch gut auf Touren und erreichte das Ziel so vor Windstoß, Royal Youmzain und Racing History, während für den französischen Gast Tibérian nur der siebte und somit letzte Rang blieb. Sieg-Trainer Hans-Jürgen Gröschel war bei der Siegerehrung überglücklich und lobte den idealen Ritt den Hardouin seinem Kandidaten geboten hatte. Für den Franzosen Hardouin war es der erste Gruppe 1-Sieg seiner Karriere. Gespannt sein darf man wie es mit Iquitos weitergeht. Eigentlich sollte er Ende des Jahres eine Box als Deckhengst beziehen, aber noch gibt es keine unterschriftsreife Vereinbarung und so bleibt für die vielen Fans des kleinen “Krümel” die Hoffnung, dass er im nächsten Jahr nochmals Gast auf den deutschen Bahnen sein wird.

Das zweite Highlight des Nachmittags, das BBAG Auktionsrennen für Zweijährige wurde zu einer Beute für Quian, einen Mastercraftsman-Hengst aus dem Stall von Peter Schiergen. Nach seinem feinen Debüt-Sieg in Düsseldorf als zweiter Favorit gehandelt setzte Andrasch Starke, Deutschlands siegreichster Jockey 2018 den Hengst ideal ein, lauerte unterwegs hinter dem Führenden Braveheart und in der Geraden sofort zur Stelle. Auf der weichen Bahn steckte Quian nie auf und stellte 150 m vor der Linie die Weichen auf Sieg in dem er sich zwei Längen von den Kontrahenten löste und gegen den spät noch gut auf Touren kommenden Favoriten Ladykiller den Vorteil bis zur Linie hielt. Trainer Peter Schiergen äußerte sich sehr angetan von der Leistung seines Schützlings, dem er gute Klasse und viel Talent bescheinigt. Hinter Ladykiller ging Jetcologne als Dritter über die Linie und komplettierte die Dreierwette.

Bereits zum Auftakt waren die Zweijährigen im Einsatz, wobei Markus Klug den Sea the Moon-Sohn Beam Me Up als Sieger von der Bahn abholen konnte. Der Hengst blieb sicher mit 1 1/2 Längen vor Ismene und Tundra und kam so beim Debüt sofort zu einem Treffer. Siegjockey Martin Seidl hatte auch ein Rennen später Grund zur Freude, denn mit Princess Zoe konnte dieser, der demnächst in Australien den Winter verbringen wird gleich noch einen Sieg feiern. Mit einem Kopfvorteil schob der Bayer die Richter-Stute vor Rossita über die Linie und feierte damit den einzigen Doppelsieg des Tages. Die weiteren Prämien in diesem Rennen sicherten sich I’m A Dreamer und Mondaine.

Für eine Sensation sorgte Jiri Palik im Nockherberg Mitte-Rennen. Der Ausgleich II über 1.600 m ging an den tschechischen Gast Red Persian der als 160 :10 Außenseiter die gemeinten Pferde Simon de Vlieger und Action Please sicher hinter sich lassen konnte und für diesen Treffer 6.000 EUR einstreichen konnte. Im Preis der Hörl & Hartmann Ziegeltechnik konnte man den überlegensten Sieger des Tages beobachten, denn Orbit Rex ging in der Distanz auf und davon und ließ Wynona mit sechs Längen und Foxboro gar mit 12 Länge hinter sich. Einen zweiten Sieg in Folge feierte Auristella unter Filip Minarik im Joseph Pschorr Haus-Rennen und blieb vor So Brave und Lissabon und zum Abschluss punktete Mentalist, der sich klar gegen Ferragosta und Strategie Bleu durchsetzen konnte.

Bildquelle: Anja Moesch / turfstock.com