News | 28.10.2014 – Es ist in der heutigen Zeit alles andere als einfach ein Gruppe 1-Rennen mit einer Dotierung von 155.000 € zuzüglich 17% Züchterprämie kostendeckend zu organisieren und auch in München hat man sich in diesem Jahr lange Zeit den Kopf zerbrochen, wie der Große Preis von Bayern, Europas letztes Gruppe 1-Rennen über 2.400 m der Saison 2014 mit einer tragfähigen Finanzierung ausgestattet werden kann.
Für den zweiten Gruppe 1-Renntag der Münchner Saison wurde eine Lösung gefunden, die man als sehr attraktiv und eventuell sogar als zukunftsweisend ansehen kann. Deutsche Hengsthalter haben sich unter der Federführung von Münchens Vorstandsmitglied Franz Prinz von Auersperg entschlossen, die Veranstaltung in München zur Vermarktung ihrer Beschäler zu nutzen und diese im Lichte eines Gruppe 1-Rennens zu präsentieren.
Prinz von Auersperg selbst ging mit gutem Beispiel voran und übernahm mit seinem Deckhengst Pastorius das Patronat für den Großen Preis von Bayern. Pastorius ist dreifacher Gruppe 1-Sieger, holte sich den Sieg im Deutschen Derby, als er mit Terry Hellier im Sattel vom letzten Platz aus das Feld aufrollte und an den äußeren Rails am Feld vorbeiflog. Nur kurze Zeit später siegte der Hengst im Großen Dallmayr-Preis. Einen dritten Gruppe 1-Sieg landete Pastorius vierjährig, als er als erstes deutsches Pferd den Prix Ganay in Longchamp für sich entscheiden konnte. Pastorius ist seit dieser Saison auf Gestüt Fährhof stationiert, wo der Soldier Hollow-Sohn auch 2015 seinen Beschälerdiensten nachkommen wird.
Zu seinem Engagement befragt erklärt Franz Prinz von Auersperg:
„Ich empfinde es als eine wichtige Aufgabe den deutschen Rennsport zu unterstützen. Besonders München liegt mir sehr am Herzen. Pastorius hat ein sehr gutes erstes Jahr als Deckhengst absolviert, das Engagement für das Gruppe 1-Rennen in München ist ein Dankeschön an alle Züchter, die zu Pastorius gekommen sind und gleichzeitig ist ein Gruppe 1-Rennen eine großartige Plattform um Pastorius für die kommende Saison im Blickpunkt zu halten.
Ich hoffe, dass sich der 1. November in Zukunft als der Renntag der Deckhengste in Deutschland etablieren wird und wünsche allen Beteiligten am Samstag Hals und Bein und ein gutes Gelingen.“
Für das BBAG-Auktionsrennen konnte die Unterstützung von Hurricane Run gewonnen werden, der auf Gestüt Ammerland stationiert ist. Der Montjeu - Sohn, der bei insgesamt 14 Starts acht Siege feiern konnte und dabei über 2,5 Mio. Pfund Preisgelder einlaufen konnte, war 2005 europäischer Champion - Dreijähriger und siegte unter anderem im Arc de Triomphe und im Irish Derby. Mittlerweile ist der Zwölfjährige unter Europas Top-Deckhengsten bestens etabliert und stellte Sieger über nahezu alle Distanzen. Acht individuelle Gruppe-Sieger und 14 weitere Listen-Sieger sind eine starke Empfehlung für den Hengst, der mit Ectot auch schon einen Gruppe 1-Sieger stellen konnte.
Ein zweiter Ammerländer Deckhengst, der den Renntag rund um den Pastorius – Großen Preis von Bayern unterstützt ist Lope de Vega. Der zweifache klassische Sieger, der Dreijährig nach seinem Sieg in den Poules d’Essai auch den Prix du Jockey Club für sich entscheiden konnte, präsentierte in diesem Jahr seinen ersten Jahrgang auf der Bahn und konnte sich sofort mit einem Gruppe 1-Sieger schmücken, denn Bellardo gewann die renommierten Dewhurst Stakes in Newmarket. Seine Nachkommen siegten auf Distanzen von 1.000 m – 1.800 m und man darf gespannt sein, welche Rolle sie 2015 auf den großen Bahnen Europas spielen werden.
Wie das Gestüt Ammerland ist auch das Gestüt Fährhof mit zwei Deckhengsten vertreten.
Maxios wurde in diesem Jahr als Deckhengst aufgestellt. Der Monsun-Sohn aus dem Besitz der Familie Niarchos siegte als Fünfjähriger im Prix d’Ispahan sowie im Prix du Moulin du Longchamp und avancierte so zum zweifachen Gruppe 1-Sieger. In seiner ersten Decksaison erhielt er sofort großen Zuspruch.
Zweiter Fährhof - Hengst ist Campanologist. Der vierfache Gruppe 1-Sieger aus der Familie von Rahy und Singspiel ist seit 2013 auf dem Fährhof stationiert. Seine ersten Fohlen kamen in diesem Jahr auf die Welt und man darf gespanntsein, ob der Kingmambo-Sohn sein außergewöhnliches Talent an seine Nachkommen weitergeben kann.
In der Sponsorenliste für diesen Renntag findet man auch das Gestüt Schlenderhan, dass mit seinem Deckhengst Tertullian vertreten ist. Der inzwischen 19-jährige Miswaki-Sohn, dessen bisher bester Nachkomme Irian ist, hat sich in diesem Jahr insbesondere durch den sehr guten dreijährigen Eric empfohlen. Eric überzeugte im Derby als Vierter sowie in Krefeld mit dem Sieg im Großen Preis der Sparkasse Krefeld, einem Gruppe III – Rennen und ist auch Starter im Pastorius – Großer Preis von Bayern.
Gerhard Apelt, General Manager des Gestüts Schlenderhan über das Engagement in München: „In erster Linie wollen wir mit unserer Unterstützung die Anerkennung zum Ausdruck bringen, dass München es gewagt hat, an diesem Termin ein Gruppe I-Rennen durchzuführen. Wir halten das für eine sehr gute Maßnahme, da sich vom Sommer bis zum Oktober solche Prüfungen sehr häufen. Auf den 1. November zu gehen, ist eine sehr gute Geschichte. Außerdem widmen wir unsere Sponsorship dem Hengst Tertullian, der wieder eine phantastische Saison hatte.“
Ebenfalls zu den Titelsponsoren gehört das Gestüt Etzean mit Jukebox Jury. Der Schimmel mit dem Super - Vater Montjeu siegte auf Distanzen von 1.400 m – 3.000 m und holte sich in seiner Karriere mit dem Preis von Europa in Köln und dem Irish St. Leger auf dem Curragh zwei Gruppe 1-Siege. Seine ersten Fohlen erblickten in diesem Jahr das Licht der Welt und so sollte der schnelle und mit großer Ausdauer ausgestattete Hengst auch in der kommenden Decksaison in den Planungen der Züchter eine größere Rolle spielen.
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