Barney Roy siegt nach großem Kampf

Godolphin-Sieg im Großen Dallmayr-Preis

News | 27.07.2020 – Godolphin holt sich den Sieg im Großen Dallmayr-Preis 2020 - Sensation in der Viererwette des Tages durch Eternal Summer und Maike Riehl - Stall Antanando-Sieg bei den Zweijährigen durch Nante - Münchner Siege für Michael Figge und Jutta Mayer - Jockey des Tages wird Bauyrzahn Murzabayev der vier Sieger vorstellt - Starker Umsatz in 11 Rennen

Barney Roy siegt nach großem Kampf

Es ist das eigentliche Highlight des Münchner Galoppjahres, der Renntag rund um den Großen Dallmayr-Preis, wenn üblicherweise bis zu 20.000 Menschen auf das Gelände des Münchner Rennvereins strömen um die „Größte Kaffeeparty der Welt“ zu zelebrieren und galoppierende Superstars im Einsatz zu sehen. Im Jahr des Corona-Virus gestaltet sich dieses Szenario natürlich schwierig und so mussten die Superstars der Galoppszene, zwar nicht auf das Rennen mit Gruppe I-Status verzichten, allerdings fiel die Unterstützung bis auf ein paar Hundert Menschen in diesem Jahr klein aus, denn Sportveranstaltungen mit Publikum sind in Bayern weiterhin nicht gestattet. Dafür konnte dank der großzügigen Unterstützung des Hauses Dallmayr ein Renntag der Extraklasse präsentiert werden, der keine Wünsche offen ließ und auch die Fernsehübertragung die mit der Unterstützung des Bayerischen Besitzervereinigung um ein Kameraauto ergänzt wurde und souverän von Thorsten Castel gestaltet wurde, sollte bei den Galoppfans an den Bildschirmen Dallmayr-Feeling hervorgerufen haben.

Godolphin schickt Duo und sahnt ab

Der Qualität des Rennens tat Corona keinen Abbruch, denn Godolphin schickte mit Barney Roy, einem gestandenen Gruppe I-Pferd und Spotify zwei Pferde an den Start. Joseph O’Brien kam erstmals mit einem Pferd nach Deutschland und auch die heimischen Ställe sparten nicht, sendeten mit Quest the Moon und Durance zwei Top-Vertreter der deutschen Zucht an den Ablauf, womit ein spannendes Rennen garantiert war.

Vorausfavorit am Toto war von Beginn an der Godolphin-Wallach Barney Roy, ein Sechsjähriger der sich seit einem Jahr auf den längeren Distanzen versucht, nachdem er seine Karriere als Meiler begann.

Das Rennen selbst lief sicherlich etwas anders ab als von den meisten Experten erwartet. Diese hatten im Vorfeld Spotify als Pacemaker für den Godolphin-Favoriten ausgemacht, nur drang dieser nie bis an die Spitze durch, da die von Yasmin Almenräder gesattelte Nadia noch schneller in die Partie fand und dieser von der Spitze aus den Stempel aufdrückte. Hinter der längsten Außenseiterin sortierte sich Spotify ein, dahinter folgten Durance, Quest the Moon, Patrick Sarsfield, Wai Key Star und der Favorit Barney Roy, der die Gegner zunächst sämtlich vor sich hatte. Bewegung in das Feld kam mit Erreichen der letzten Ecke, denn hier schwärmte das Feld in breiter Phalanx aus und es entwickelte sich auf den letzten 300 m ein spannender Endkampf, da alle Favoriten im Endkampf zur Stelle waren. Nachdem er unterwegs die Lage hinter Quest the Moon gesucht hatte, kam Barney Roy in der Bahnmitte mächtig auf Touren und konnte so die zwischenzeitlich in Front gezogene Durance, Quest the Moon und den ganz außen attackierenden Patrick Sarsfield noch sicher passieren. Quest the Moon lieferte dem Favoriten einen großen Kampf und kam bis auf einen Hals an den Godolphin-Crack heran und zeigte vielleicht die beste Leistung seiner bisherigen Karriere.

Im Siegerinterview gab William Buick zu, dass man Morgens ein wenig Zweifel hatte, denn das wechselhafte Münchner Wetter machte die Bahn etwas weicher, was Barney Roy eigentlich gar nicht liegt. Und auch der Start war nicht optimal, denn vom Ende des Feldes sollte der Wallach eigentlich nicht eingesetzt werden. Auf die Klasse seines Partners sei jedoch verlass gewesen und so konnte er den gefährlichen Angriff von Quest the Moon abwehren und den Sieg unter Dach und Fach bringen.

Angetan von der Leistung seines Schützlings war auch Charly Appleby, denn der Trainer stellte den Kampfgeist des Wallachs heraus und gab zu bedenken, dass man hier bei nicht optimalen Bedingungen starke Gegner hinter sich lassen konnte.

Mann des Tages - wieder einmal Champion Murzabayev

Der Renntag begann mit insgesamt fünf PMU-Rennen weshalb der erste Start schon um 11:25 Uhr erfolgte. Nach einem Rennen an der Spitze musste sich Maike Riehl mit einer stark laufenden Picnic En Ville auf den letzten Metern doch noch geschlagen geben, denn Vancuro aus dem Krefelder Quartier von Mario Hofer kam im Einlauf mächtig auf Touren, schloss die Lücke zum Führenden schnell und kam noch zu einem sicheren ein Längen Sieg. Hinter diesem Duo komplettierte Verlan deutlich zurück die Dreierwette.

Weitere Siege für Murzabayev gab es im Dallmayr Crema d’Oro-Rennen mit der von Michael Figge trainierten Careera, mit dem von Andreas Wöhler trainierten Ebbesloher Seriensieger Dantes, und mit dem von Dominik Moser trainierten Ittlinger Luciani, sodass der Kasache an diesem Wochenende insgesamt sechs Siege feiern konnte.

Einen Sieg von Legal Rights erwarteten die meisten Wetter im Dallmayr Espresso d’Oro-Rennen, denn der Vertreter des Gestüts Ebbesloh war mit sehr guter Form angereist, holte sich zuletzt drei Ehrenplätze in Folge. Dass aus dem erhofften ersten Treffer der Karriere nichts wurde, sorgte Nerium. Von Lukas Delozier stets hinter dem Führenden Lucky in the Sky gehalten, hatte der Hengst die besten Reserven und siegte für Stall Nizza und Peter Schiergen leicht vor Lucky in the Sky und Legal Rights, der nicht mehr an die beiden vorderen Pferde heran kam.

Einen weiteren Versuch von Vorne unternahm Maike Riehl im 3. Rennen, der Dallmayr Prodomo-Trophy. Mit Gallardo übernahm die Reiterin schnell das Kommando, sorgte unterwegs für gute Fahrt und behauptete sich mit dem Figge-Schützling lange, durfte sich aber dennoch nicht über den Sieg freuen, denn auf den letzten Metern flog Indian Soldier aus dem Quartier von Marco Klein mit Tommaso Scardino heran und schnappte Gallardo den Siegerscheck weg. Rang drei hinter diesen beiden belegte Mondaine, sodass die Dreierwette mehr oder weniger formgemäßen Ausgang erfahren hatte.

Riehl siegt mit dem Außenseiter des Tages

Das Maike Riehl doch noch Grund zur Freude hatte, dafür sorgte Eternal Summer. Die Stute aus dem Stall von Pascal Werning zeigte sich bestens disponiert, ging flüssig an der Spitze und bewies in der Distanz ausreichendes Stehvermögen um das Rennen mit Viererwette vor Action Please, Lady Vivian und Saxone für sich zu entscheiden. Dabei wurden Tipps auf die ehemalige Deutsche Judomeisterin und die Stute des Galoppclub Wambel fürstlich entlohnt, denn am Toto bezahlte die Stute 302:10

Einen Sieg für Martin Seidl gab es im Dallmayr Teespezialitäten-Rennen, einem Ausgleich IV über 2.000 m. Mit der von Lennart Hammer-Hanse in Iffezheim trainierten Asifa wartete der gebürtige Niederbayer bis zum Erreichen des Einlaufs, setzte dann einen gezielten Angriff, der ihm schnell die Führung einbrachte und in der Distanz legte die Stute gefällig zu und siegte überlegen gegen Near Dam und Wynona die sich die weiteren Plätze holten. Außerdem siegte der Niederbayer auch noch zum Abschluss mit High Flight aus dem Stall von Jutta Mayer, womit der Hengst zum Seriensieger avancierte.

Das erste Zweijährigen-Rennen der Riemer Saison entschied Nante für sich. Der von Mario Hofer trainierte Hengst des Stalles Antanando präsentierte sich in toller Form und bestätigte die Vorschusslorbeeren die ihn in seinem Quartier zuteil werden. Gegen die Trainings- und Stallgefährtin Princess Tine kam der Hengst leicht zum Zug und das Pastorius-Duo blieb vor Questino, der nicht ganz wie erwartet zum Zuge kam.

Gutes Umsatzergebnis

Mit insgesamt 330.000 EUR Umsatz in den 11 Rennen erzielte der Münchener Rennverein ein sehr gutes Ergebnis und auch die PMU-Rennen in Frankreich wurden gut bewettet, sodass die Verantwortlichen ein sehr zufriedenes Fazit ziehen konnten.