Europa-Meile um 70.000 Euro

Neun Distanzspezialisten jagen Alianthus

Das beste deutsche Meilenpferd der letzten Jahre war in München-Riem noch nie zu Gast. Am Sonntag (erster Start um 13.30 Uhr) ist aber so weit: Alianthus bestreitet unter Stalljockey Adrie de Vries die Große Europa-Meile (70.000 Euro, Gruppe II, 1600 Meter), die von der Bayerischen Hausbau gesponsert wird.

Europa-Meile um 70.000 EuroEuropa-Meile um 70.000 Euro

Für viel Aufregung sorgte das älteste (1869 durch Eduard Freiherr von Oppenheim gegründet) und erfolgreichste (38 Züchter- und 33 Besitzerchampionate) deutsche Gestüt vor einigen Tagen, als es bekannt gab, sich von Trainer Jens Hirschberger zu trennen. Nachfolger ist der bisherige Assistent Wilhelm Giedt. Für die Trennung wurden keine Gründe genannt. Sportlich war die 6 Jahre lange Zusammenarbeit zwischen dem Gestüt und Jens Hirschberger höchst erfolgreich. Die Bilanz: 176 Siege, darunter 30 Gruppe-Rennen, durch Adlerflug und Wiener Walzer zwei Derbys. Für Nachfolger Giedt keine ganz leichte Aufgabe, diese Vorgabe zu toppen.

Für einen ersten Schritt könnte Alianthus mit einem Sieg sorgen. Vor einem Spaziergang steht der siebenjährige Hengst aber nicht. Gerade auf Linkskurse hat der 12fache Sieger (bei 23 Starts) in letzter Zeit einige Niederlagen hinnehmen müssen. Mit einem GAG von 98,5 Kilo und eine Gewinnsumme von fast 400.000 Euro hat der Vertreter der bewährte A-Linie keinen Gegner zu fürchten. Ausländer sind nicht am Start, so dass er es mit „alten“ Bekannten zu tun haben wird. An seinem Thron rütteln bereits Neatico (Koen Clijmans) und Sir Oscar (Aurelian Lemaitre). Auf dem Weg dorthin befinden sich die 3jährigen Mano Diao (Steffi Hofer) und der Lokalmatador Pakal. Der Schützling des Stalles Salzburg gewann in diesem Jahr das oneXtwo.com – Bavarian Classic und wird erstmals vom neuen Stalljockey Terence Hellier gesteuert. Der jüngste Siegreiter im Deutschen Derby trennte sich von seinem Trainer Mario Hofer und so erhielt München die Chance eine der besten deutschen Reiter für die Zukunft zu verpflichten. „Wir sind froh und stolz diese Zusage bekommen zu haben“, so Wolfgang Figge, der hinzufügt: „Karoly Kerekes bleibt bei uns im Stall und wird als Trainerassistent aufgebaut.“

Eine fast sensationelle Besetzung hat das zweite Hauptrennen vorzuweisen. Im Bayerischen Flieger-Preis (20.000 Euro, Listenrennen, 1300 Meter) treten 13 Pferde aus fünf Ländern an. Allen voran der Holländer Ferro Sensation (Adrie de Vries), der gerade in Baden-Baden die Goldene Peitsche gewonnen hat. Dort schlug er u.a. The Call (Terry Hellier) und Smooth Operator (Steffi Hofer), die auch in München zu seinen Gegnern gehören. Aus Frankreich schickt Erfolgstrainer Henry Pantall Read Over (Aurelian Lemaitre), aus Italien kommt der starke 3jährige Pride And Joy (Stefano Landi) und aus Ungarn der vielfache Sieger Alfkona (Gary Hind). Einzige Riemer Hoffnung im 13er-Feld ist Amazing Beauty (Jimmy Quinn) aus dem Quartier von Michael Figge.

Insgesamt werden zehn zum Teil sportlich hoch stehende Prüfungen entschieden. Neben den Hauptrennen werden insbesondere ein Ausgleich II und die Prüfung für die Zweijährigen viel Interesse finden. Das letzte Rennen ist für 18.15 Uhr vorgesehen.

Bildquelle: www.franknolting.de