Quest the Moon oder die Suche nach dem passenden Derby

Saisonsvorschau Sarah Steinberg

News | 20.03.2019 – 2018 war das Jahr der Sarah Steinberg, so wie auch schon 2017 und so könnte man in Anlehnung an einen US-Film der 90er sagen “Und täglich grüßt das Murmeltier”. Das Quartier der RTC GmbH überbot die Ergebnisse des Jahres 2017 mit spielender Leichtigkeit, feierte im In- und Ausland vier Gruppe-Siege, 27 Treffer insgesamt, eroberte weitere 55 Platzierungen und steigerte die Gewinnsumme des Quartiers auf runde 634.000 EUR.

Quest the Moon oder die Suche nach dem passenden Derby

Nebenbei könnte man fast meinen stellt man mit Quest the Moon den aktuellen Derby-Favoriten 2019 und natürlich beginnt unser Gespräch mit der Trainerin und ihrem größten Besitzer und Chef Hans-Gerd Wernicke genau mit diesem Pferd. Überwintert hat Quest the Moon bestens und macht einen sehr guten Eindruck. Allerdings ist man betont vorsichtig mit Aussagen zur Route nach Hamburg. Genannt wurde Questi, wie er von allen liebevoll genannt wird neben dem Derby in Hamburg auch noch für das Derby Italiano und den Prix du Jockey Club, sodass man, so der Plan genau zum passenden Saisonzeitpunkt das passende Derby vor der Nase hat. Welches es am Ende wird, wird sich in den kommenden Wochen weisen, denn ein erstes Ziel ist das pferdewetten.de - Bavarian Classic zum Saisonauftakt am 1. Mai in München-Riem, womit der Stall Salzburg einen Herzenswunsch vieler Münchner Galoppfans erfüllen würde, die den Sea the Moon-Sohn so gerne auf der Heimatbahn sehen würden.

Nach dem Karriereende von Night Music ist Wai Key Star der nach GAG am prominentesten notierte Kandidat aus dem Quartier. Der Soldier Hollow-Sohn steht derzeit bei 95,5 kg und sein Ziel wird wieder ein Gruppe-Treffer in Baden sein. Wo ihm dieser gelingt ist jedoch noch offen. Bei der Arbeit jedenfalls bietet sich der Hengst sehr gut an und so herrscht einiger Optimismus für die Saison.
Für blacktype in Frage kommt auf jeden Fall Abiona, die im vergangenen Jahr mit tollen Leistungen aufgefallen war. Die Schimmel-Stute wird allerdings nicht wie im vergangenen Jahr vornehmlich in Italien eingesetzt sondern soll Frankreich erobern. Dabei erklärt Steinberg, dass die Stute mit den Rennen unter Druck, wie sie in Italien gelaufen werden weniger gut zurecht kommt. Dem trägt man Rechnung und plant eine Frankreich-Route, die zum Ziel führen soll. Nach einem Jahr Pause wieder an den Start kommen wird Be Famous, dessen Jahresziel das St. Leger Italiano sein wird und auch Number One Run wird sich in Italien vorstellen, allerdings nicht über den langen Weg sondern über die Meile. Ein sehr sympathischer Neuzugang aus England ist Open Sea, die sich gut eingelebt hat. Sie soll in die Fußstapfen von Distain und Clearly treten, was nicht ganz einfach ist, was der Pivotal-Tochter aber durchaus gelingen kann.

Für höhere Aufgaben ist Lamarck vorgesehen, der sein Jahresdebüt im April in Italien geben wird. Läuft alles glatt und im Rahmen der Erwartungen wird der Wallach aus dem Stall Fekonja als erstes größeres Ziel den Premio Ambrosiano ansteuern. Von Fekonja zu Stall Salzburg wechselte im vergangenen Jahr The Way of Bonnie der mit guten Leistungen auf Jahrgangsebene gefiel, allerdings auch noch ein wenig Zeit gebraucht hat. Seine Vierjährigen-Kampagne soll am Ende aber auf jeden Fall blacktype bringen. Zwei ältere Haudegen die ihre Leistung immer wieder vorbildlich abrufen sind Lord Roderick und Edington. Der eine wird auch in diesem Jahr wieder sehr selektiv eingesetzt werden und soll Rennen über 1.400 m bis 1.600 m bestreiten wobei durchaus auch ein Tiercé-Rennen dabei sein darf, der andere hat im vergangenen Jahr durch Rang 4 in einem Gruppe II-Rennen in Italien einiges Valeur in Frankreich aufgebrummt bekommen, welches er die letzten Wochen langsam abgearbeitet hat. Nun steht “Edi” wieder passend im Handicap und sollte sich schon bald wieder auf den vorderen Plätzen zu Wort melden.
Während für die bereits bewährten Attentionadventure, Angry Bird und Prime Asset Frankreich das Ziel bleiben wird, ist Direct Drive in erster Linie für italien und Rennen in München vorgemerkt. Die beiden Pferde aus dem Besitz der Trainerin Sharp Rock und Royal Fox sollen in Frankreich Prämien sammeln, wobei der dreijährige Sharp Rock auch zwei Nennungen für Auktionsrennen in Deutschland hat. Welchen Weg der Tertullian-Sohn am besten kann, wird sich beim Jahresdebüt zeigen. Derzeit geht die Tendenz eher zu längeren Distanzen.

Auch in diesem Jahr stimmt die Mischung zwischen bewährten Kandidaten und Nachwuchshoffnungen wieder, denn von den 34 auf der Trainingsliste stehenden Kandidaten sind 10 Zweijährig und 10 Dreijährig, sodass man auch für die Zukunft gut aufgestellt sein dürfte. Besonders freuen sich Steinberg und Wernicke über die beiden neuen Besitzer am Stall, denn Gestüt Brümmerhof hat die Adlerflug-Tochter Americana nach München gestellt, womit die edle Zuchtstätte von Hannover-Präsident Gregor Baum erstmals ein Pferd dauerhaft in München vorbereiten lässt. Außerdem hat auch Reginald Graf Norman mit drei Hachtseern Boxen in München belegt. Isaura soll in diesem Jahr die Maidenschaft ablegen und das Zuchtziel erreichen, Iris ist eine talentierte Zweijährige und Zamrud ist ein typischer Samum-Nachkomme dem man ein wenig Zeit einräumen muss. Bei den weiteren Zweijährigen zeigt El Vito sehr gute Ansätze, Fearless King ist ein richtiger Youngster, Summerfeeling wird in diesem Jahr ihr Debüt geben und auch Wahiba Sands und Waiting for Love wird man in dieser Saison auf der Bahn sehen. Sparkling Moon dagegen ist ein großer Sea the Moon der Zeit braucht und diese natürlich bekommen wird.

Zwei interessante Dreijährige sind Soho, der über Winter in Etzean war und als etwas spätreifer Kandidat eher für die zweite Jahreshälfte einzuplanen sein wird. Runneymede ist ein Hengst mit viel Talent, der langsam aufgebaut werden soll und eine Nennung für die Guineas in der Schweiz besitzt. Zu den interessanten Dreijährigen gehört außerdem Ida Alata aus dem Besitz von Frau Dr. Seitz, die in Frankreich für Rennen über weitere Wege und bei weichem Boden vorgesehen ist. Eigentlich würde man im Quartier generell auch gerne über lange Wege in Deutschland und vor allem in München antreten, was allerdings aufgrund der Ausschreibungen nicht möglich ist, da es in München, so wird beklagt nicht ein Rennen über 2.800 m und mehr gibt, die vom Pferdebestand allerdings durchaus möglich wären.

Angesichts der Größe des Quartiers darf man gespannt sein wohin die Reise für die Trainerin und ihre Schützlinge in diesem Jahr geht, denn natürlich wird es schwer das Vorjahresergebnis zu steigern, aber nach den Jahren 2017 und 2018 wäre es keine Überraschung, wenn man sich am Ende der Saison sagen würde “Und täglich grüßt das Murmeltier!”.